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Burgdorfer Schützenges. von 1593 e.V.

An der Bleiche 7

31303 Burgdorf

 

1. Vorsitzender  Jörg Hoppe 

+49 5136 84819

 

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50 Jahre
Damenabteilung der Burgdorfer Schützengesellschaft



Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten sich die Burgdorfer Schützen im Jahre 1949  wieder zusammengefunden und sich auf die Wiederbelebung alter  Schützentraditionen besonnen. Im Jahr 1950 wurden erstmalig wieder  Schützenkönige ausgeschossen und ein Schützenfest gefeiert.
  
Die Frauen hatten in dieser Zeit nur eine Möglichkeit zum Zuge zu kommen: Eine kleine Gruppe, die sich über Traditionen hinwegsetzte, nahm am Wettbewerb um die Volksscheibe teil. Nachdem hier mehrfach gute Platzierungen auf den ersten drei Plätzen von Frauen erreicht wurden, konnte im Jahr 1954 mit Erika Möhle (verh. Janssen) die erste Burgdorfer Volkskönigin proklamiert werden.

Der Wunsch, bei den Schützenfesten intensiver in die Gemeinschaft der Feiernden integriert zu sein und am Schießsport teilzunehmen, bewog ein paar mutige Damen vor gut 50 Jahren, die Gründung einer Damenabteilung innerhalb der Burgdorfer Schützengesellschaft anzustreben. Zu dieser Zeit war ein Luftgewehr oder gar ein Kleinkalibergewehr in der Hand einer Frau doch noch recht ungewöhnlich.

Um dahin zu kommen, musste jedoch ein langer und steiniger Weg begangen werden. In mehreren Generalversammlungen wurde teils sachlich, teils leidenschaftlich über die Aufstellung einer Damenabteilung diskutiert. Die Meinungen gingen weit auseinander und reichten von unbedingter Notwendigkeit bis hin zur strikten Ablehnung. Von Jahr zu Jahr mehrten sich die Befürworter. So durften seit 1957 Mädchen in die Jungschützen eintreten und auch in Lehrte gab es bei den Bürgerschützen und dem Schützencorps bereits Damenabteilungen.
  
Zur Hauptversammlung am 19. Mai 1958 wurde von acht Damen (Thea Hoppe, Annemarie Lahmann, Leni Kobbe, Else Rode, Erika Möhle (verh. Janssen), Helga Fuchs (verh. Wichmann), Helga Fuchs (verh. Grobecker) und Gerda Fleischmann) ein Antrag auf Gründung einer Damenabteilung eingereicht. Dieser Antrag wurde mit 54:3 Stimmen angenommen.
 
                                                                                                                                            

Anfang 1959 begannen die Schießabende, zunächst im vierzehntägigen Rhythmus. Im gleichen Jahr nahmen die Damen dann erstmalig auch am Schützenfest teil. Edith Görs wurde die erste „Beste Dame". Nach diesem Schützenfest gesellten sich weitere 13 weitere Damen hinzu, so dass die Damenabteilung beim erstjährigen Bestehen bereits aus 30 Mitgliedern bestand. Die Uniform bestand in den ersten Jahren aus einem grauen Rock und einer grünen Bluse, die exklusiv im Kaufhaus Scheele erworben werden konnte. Mittlerweile besteht die Uniform aus einer dunkelgrünen Schützenjacke, einem schwarzen Rock/Hose und schwarzen Schuhe. Einige Stimmen rufen immer wieder nach unseren „schicken" Hüten und den weißen Handschuhen. Diese gehören allerdings schon lange der Vergangenheit an.                                                                                                                                                                                                                

Leni Kobbe gab ihren Vorsitz als Damenleiterin am 18.01.1962 an Christel Haberer ab. Ihr folgte im Jahr 1966 Erika Janssen, die das Amt als Damenleiterin 23 Jahre bis zum Januar 1989 innehatten. Von 1989 - 1996 war Ursula Meyer Damenleiterin, bis sie von Monika Meyer abgelöst wurde, die seitdem den Vorsitz innehat und somit mittlerweile die zweitlängste Dienstzeit als Damenleiterin vorweisen kann.

Am 30. Mai 1960 stellte der damalige Bürgermeister Dr. Ferdinand Wenzel den Antrag, dass in Anbetracht der Gleichberechtigung auch eine Frau die Königswürde erringen können sollte. Seine Schützenkameraden lehnten dieses Ansinnen mit 75:13 Stimmen ab.
                     

                                                                                                           

Das Jahr 1980 geht als ein Wendepunkt in die Geschichte ein. Die beste Dame darf sich fortan Damenkönigin nennen. Die

Damenkönigin wird bis heute ausschließlich in den eigenen Reihen ausgeschossen (Luftgewehr, 10 m, Freihand, ohne Probe).
 
Nach wie vor haben die Damen keine Berechtigung auf die Königsscheiben Auflage und Freihand zu schießen. Dafür wurde im Jahre 2002 vom Junggesellen-Corps und dem Club Germania eine Schützenköniginnenkette gestiftet, die nunmehr von allen
volljährigen, weiblichen Mitgliedern der Burgdorfer  Schützengesellschaft zwei Wochen vor dem Schützenfest ausgeschossen. Proklamiert wird sie jedoch erst Schützenfest-Freitagabend. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Namen der Schützenkönigin, wie auch der Rosen- und Damenkönigin die bestgehüteten Geheimnisse der jeweiligen Schießwarte.
  
Als erste Schützenkönigin geht Rhona Simanowsky im Jahr 2003 in die Geschichte der Burgdorfer Schützengesellschaft ein.
  
Im Jahr 1974 konnten die Damen mit Rosi Kleinschmidt endlich die erste Kreiskönigin der Burgdorfer Schützengesellschaft begrüßen. Ihr folgt im Jahr 1999 Sylke Jahn, die außerdem im gleichen Jahr auch noch Landesverbandskönigin und Landesvizekönigin werden konnte. Somit durfte sie auch am Bundeskönigsschießen teilnehmen. Im Jahr 2006 wurde während der Fußball-WM unser „Sommermärchen" wahr. Die Burgdorfer Schützengesellschaft stellte mit Wolf-Dieter Fritsch als Kreiskönig und Brunhilde Politze als Kreiskönigin die wichtigsten Kreismajestäten. Außerdem haben wir mit Rhona Simanowsky auch noch die Kreisjuniorenkönigin aus dem Jahr 2001 in unseren Reihen.
 
Zum Schützenfest 2006 wurde erstmalig wieder der Silbervogelkönig ausgeschossen. Alle Mitglieder der Burgdorfer Schützengesellschaft können vor den „eigentlichen" Königsschüssen den von Urs-Uwe Simanowsky und Paul Rohde gestifteten Silbervogel ausschießen. Als erste Silbervogelkönigin der Burgdorfer Schützengesellschaft konnten wir Margot Furche feiern.
  
Außerdem fahren wir jedes Jahr zum Preisschießen nach Unterlüß und nehmen dort auch am „Heideköniginschießen" teil. Hier wird „sitzend, auf einem Sack aufgelegt" auf 50 m Kleinkaliber mit verdeckter Scheibe die Heidekönigin ausgeschossen. Während beim Preisschießen immer verschiedene Preise geholt wurden, konnte Marion Gutzlaff 2006 nach vielen erfolglosen Anläufen mit meistens nicht so guten Platzierungen endlich den Titel nach Burgdorf holen.
  
Gut gewesen ist stets das Verhältnis zu den jeweiligen Bürgermeistern. Wie ist es sonst zu erklären, dass der damalige Bürgermeister Günter Schroer im Jahr 1981 einführte, die Damen alljährlich vor Beginn des Schützenfestes ins Rathaus einzuladen. Bürgermeister Alfred Ziemba stiftete der Damenabteilung den Bürgermeister-Orden, der alljährlich beim Königsessen am Schützenfestfreitag vom Bürgermeister an die Schützenschwester mit dem besten Gesamtteiler aus je einem Auflage- und Freihandteiler verliehen wird. Im darauf folgenden Jahr erhält die Schützin beim traditionellen Kaffeetrinken einen Erinnerungsorden.
 
Neben dem Bürgermeister-Orden und der Damenkönigin werden zum Schützenfest in der Damenabteilung noch folgende Ketten und Pokale verliehen: Auflagekönigin, Bindseilkette (gestiftet vom ehemaligen Stadtdirektor Horst Bindseil), Kniggekette, Stedingteller und der Schroerpokal. Im Verlauf des Jahres werden noch folgende Ketten und Pokale ausgeschossen: Vollgoldkette, Auflage-, Freihand-, Haberer-, Henne-, Colshorn-, Junggesellinnen- und der Jahresabschlusspokal.

An jedem Schießabend besteht die Möglichkeit, mit dem Luftgewehr in den Anschlagsarten Auflage und Freihand zu schießen. Des Weiteren wird auch regelmäßig mit dem Kleinkalibergewehr trainiert.

Die Schützendamen nehmen auch regelmäßig an Rundenwettkämpfen, Vergleichs- und Freundschaftsschießen sowie Kreismeisterschaften teil, um sich mit Schützinnen aus anderen Orten zu messen und haben hier schon viele Erfolge erzielen können. So konnten im Jahr 2008 drei Kreismeistertitel und zehn Top 3-Platzierungen erreicht werden.

Am Gründonnerstag findet das Ostereierschießen statt, seit einigen Jahren gemeinsam mit der Schießsportabteilung und Partnern. Es werden Schoko- und frische Eier ausgeschossen. Jeder geht hier mit Eiern nach Hause. Außerdem findet im Frühjahr das Freundschaftsschießen mit den Spielmöpsen und den Jungschützen statt. Seit 2005 stiftet die Damenabteilung die Scheibe für den Zwergenkönig für die Jungschützen und einen Geldbetrag für den Spielmannszug. Mit den Aue Rosen findet im jährlichen Wechsel ein Freundschaftsschießen mit Kaffeeklatsch im Schützenstübchen statt.
  
Es wird jedoch nicht nur geschossen. Auch die Geselligkeit darf nicht zu kurz kommen. Neben dem Schützenfest und dem Winterball feiern wir auch Weiberfastnacht, machen Radtouren, Fahrten ins Blaue, nehmen am alle zwei Jahre stattfindenden „Bunten Abend" aller Schützendamen des Kreisschützenverbandes Burgdorf in Schillerslage teil usw.
  
Im Jahr 2008 feiert die Damenabteilung ihr 50-jähriges Bestehen. Am 27. September 2008 findet im Tanzstudio Hoffmann der Jubiläumsball mit Partnern und den Vertretern der Korporationen der Schützengesellschaft statt. Eine Jubiläumsfete mit den Damen befreundeter Vereine steigt am 18. Oktober im Burgdorfer Schützenheim.

 

Im Januar 2016 haben sich die Damen- und die Schießsportabteilung zu einer gemeinsamen Korporation mit einem gemeinsamen Vorstand zusammengeschlossen.                                                                              

 

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